Das Neueste aus der Hundewelt - Der hypoallergene Hund
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Aufatmen für Allergiker? Leider nein!
Viele Menschen reagieren allergisch auf Hundehaare. Mit "hypoallergen" werden jene Produkte oder Tiere bezeichnet, die weniger (bekannte) Allergene enthalten als andere. Was jedoch nicht bedeutet, das gar kein Allergierisiko gegeben ist.
Die Theorie klingt einleuchtend: Endlich könnte der Traum vom eigenen Haustier für Tierhaar-Allergiker wahr werden - mit einem hypoallergenen Hund. Diese sollten weniger Allergene absondern als andere Tiere und folglich kaum oder gar keine allergische Symptome verursachen. Der Portugiesische Wasserhund "Bo" des US-Präsidenten Barack Obama ist wohl das derzeit bekannteste Exemplar.
Auch Züchtungen wie der Labradoodle (Foto) gelten als geeignet für Allergiker. Doch eine neue Studie von Wissenschaftlern des Henry-Ford-Hospitals in Detroit (USA)widerlegt die Theorie vom allergenarmen Hund!
Ihre Erkenntnis: In Haushalten mit hypoallergenen Hunden ist die Konzentration des Hauptallergens Can f 1 genauso hoch wie in Haushalten anderer Hundehalter auch.
Das Protein Can f 1 haben alle Hunderassen gemeinsam. Es befindet sich vor allem in Haaren und Hautschuppen, im Speichel und Urin der Tiere.
Die Forscher hatten 173 Haushalte und 60 verschiedene Hunderassen untersucht. 11 Hunde galten als hypoallergen, darunter auch der Labradoodle und der Portugiesiche Wasserhund.
"Es gibt auf dem Gebiet sehr weing Forschung, aber ich bin sicher, dass manche Rassen weniger Allergene absondern als andere, etwa weil sie kleiner sind oder ihr Fell weniger Hautschuppen enthält", meint der Immunologe Dr. Hans Grönlund vom Karolinksa Institut in Stockholm (Schweden). "Im direkten Kontakt mit dem Tier kann das von Vorteil sein", ergänzt Professor Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung in Berlin.
Doch mit dem Tier spielen oder es streicheln ist nicht das Problem. "Allergene reichern sich auf Kleidung oder in der Wohnung über Monate an. Eine bestimmte Menge führt schließlich zu allergischen Symptomen", laut Prof. Zuberbier. Und genau das erklärt das Ergebnis der US-amerikanischen Studie.
Selbst wenn ein Hund weniger Can f 1 absondert, über einen längeren Zeitraum sammelt sich genug davon in der Wohnung oder eben auf der Kleidung des jeweiligen Hundebesitzers an, und schon lösen sie irgendwann dann doch die typischen allergischen Symptome wie Juckreiz, tränende Augen, Niesanfälle und Atemnot aus.
Ein völlig allergenfreies Tier wird und kann es nicht geben, betont Dr. Grönlund. Seine Forschung erlaubt jedoch einen Hoffnungsschimmer. In einigen Jahren soll es möglich sein, das allergische Profil des Menschen und die Allergene eines Hundes miteinander abzugleichen. Bei Hunden gibt es sechs verschiedene Allergene, auf die 40 bis 60 Prozent der Betroffenen reagieren. Noch sind die Methoden nicht ausgereift, mit denen die Forscher messen wollen, wie stark die einzelnen Proteine bei Hunden vertreten sind.